Die Schwierigkeiten für Gläubige haben zugenommen, da die 2018 in Kraft getretenen neuen Vorschriften für religiöse Angelegenheiten viele religiöse Aktivitäten auf registrierte Stätten beschränken und weitere Restriktionen auferlegen.1 Am 21. März 2018 wurde die Aufsicht über religiöse Angelegenheiten vom Staatlichen Büro für religiöse Angelegenheiten auf die Abteilung für Einheitsfrontarbeit, ein Organ der Kommunistischen Partei Chinas, übertragen.2
Es wird befürchtet, dass Chinas neues „Sozialkredit-System“ – das gutes Verhalten seiner Bürger belohnt und schlechtes Verhalten bestraft – zur Diskriminierung von Christen eingesetzt werden wird.3 Bildung wird als Mittel der sozialen Konditionierung genutzt: In manchen Gegenden wurden Schüler Berichten zufolge aufgefordert, eine Erklärung zu unterschreiben, dass sie „Atheismus fördern und dem Glauben an Gott entgegenwirken“ werden.4
In anderen Bereichen setzen sich die Probleme fort. Christliche Geistliche werden weiterhin willkürlich verhaftet5, und Bauvorschriften dienen zunehmend als Vorwand für den Abriss von Kirchen. Trotz des im September 2018 zwischen dem Vatikan und China geschlossenen Abkommens stellt sich der Status der Katholischen Kirche weiterhin komplex dar: Zwei Bischöfe der Untergrundkirche wurden offiziell durch Bischöfe der Chinesischen Katholischen Patriotischen Vereinigung ersetzt. Und sogar nach Abschluss des Abkommens zerstörten Regierungsbeamte Marienheiligtümer in Shanxi und Guizhou.6