„Es gibt eine klare Agenda: die Islamisierung aller Bereiche, die derzeit überwiegend christlich sind.“1 Diese Analyse äußerte Bischof Wilfred Anagbe von Makurdi inmitten von Berichten, die darauf hindeuteten, dass im Berichtszeitraum die Zahl und Schwere der Angriffe auf Christen in der Region des „Mittleren Gürtels“ stark zugenommen hat.
Obgleich der Hintergrund dieser Gewalt zwar komplex war, wobei ethnische Rivalitäten, Klimawandel und eine immer verzweifeltere Suche nach frischen Weiden eine Rolle spielten, wurden militante islamistische Fulani-Hirten für die Angriffe verantwortlich gemacht, die eindeutig bösartigen religiösen Hass zeigten. Dies wurde durch die ausgeübte Gewalt deutlich, zu der auch der bewaffnete Angriff auf eine Dorfkirche im Bundesstaat Benue gehörte, bei dem 19 Menschen starben, unter ihnen zwei Geistliche.
Die Berichte für 2018 deuten auf „einen Anstieg“ der Angriffe sowohl der Fulani als auch der militanten islamistischen Gruppe Boko Haram hin, die vor allem im Nordosten Nigerias aktiv ist.2 Im Jahr 2019 berichteten Geistliche, dass die Angriffe auf Christen „an Grausamkeit und Häufigkeit zunehmen“3 – wobei es nun mehr Angriffe durch die Fulani als durch Boko Haram gibt.
Mittlerweile schwand die Zuversicht, die Regierung von Muhammadu Buhari, des im Februar 2019 wiedergewählten Präsidenten, würde den Kampf gegen den militanten islamistischen Aufstand gewinnen. Die Bischöfe forderten ihn auf, „den Rücktritt in Betracht zu ziehen“.4