Christen sind gewalttätiger Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt, ein Großteil davon steht in direktem Zusammenhang mit Pakistans berüchtigten Blasphemiegesetzen, die häufig missbraucht werden. Seit der Verabschiedung im Jahr 1986 wurden 224 Christen Opfer der Blasphemiegesetze.
Der bekannteste Fall ist jener von Asia Bibi, die nach zehn Jahren Gefangenschaft, darunter viele Jahre in der Todeszelle, endlich im Oktober 2018 durch den Obersten Gerichtshof freigesprochen wurde. Im Mai 2019 verließ sie Pakistan schließlich, um mit ihrer Familie ein neues Leben in Kanada zu beginnen.
Angesichts von Schuldsprüchen wegen Blasphemie, die das Todesurteil bedeuten, und der Tatsache, dass radikale Islamisten in der Region zunehmend an politischer Macht gewinnen, leben die Christen in Angst um ihr Leben. Vor allem der Übertritt vom Islam zum Christentum birgt ein enormes Risiko. An einigen Orten kam es zu Angriffen auf Kirchen.
Christen leiden außerdem unter institutionalisierter Diskriminierung. Arbeitsplätze, die als niedrig, schmutzig und erniedrigend gelten, werden häufig von Christen übernommen – so machen beispielsweise Christen einen sehr hohen Anteil bei den Kanalarbeitern oder Straßenreinigungskräften aus, obgleich ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung bei nur 1,5 Prozent liegt.1 Viele Christen sind außerordentlich arm und einige sind Opfer von Zwangsarbeit.
Allerdings sind auch Christen der Mittelschicht mit Marginalisierung und Verfolgung konfrontiert. In der Region Punjab werden nach wie vor christliche und hinduistische Mädchen entführt und zur Ehe gezwungen.